Bestattung

Der Tod nimmt die Menschen, die wir lieben, oft zu früh von uns. Nach christlichem Glauben schenkt Gott das Leben und behält es zugleich in seiner Hand. Eines Tages beendet der Tod jeden irdischen Lebensweg. Hier erfahren Sie, wie Sie mit einer kirchlichen Trauerfeier Abschied nehmen können.

Trost spürbar machen

Trauern heißt, einen Weg gehen – oder geführt werden. Oft ist das kein Weg, der sich in klaren Schritten oder Stufen vorzeichnen ließe, sondern eher eine Bewegung durch ein Feld, in dem viel Hin und Her, Auf und Ab möglich ist. Menschen durchleben Trauer und Abschied so verschieden, wie sie selber sind.
Es gehört zum ureigenen Auftrag der Kirche, Zeichen der Hoffnung angesichts des Todes zu setzen. Viele sehen darin das Wichtigste, was die Kirche zum Leben der Menschen beitragen kann.

Die Einstellungen zu Sterben und Tod haben sich in den letzten Jahren gewandelt. Unbeirrt von allen Wandlungen ist es der Auftrag der Kirche, Menschen zu trösten und ihnen Zuversicht über den Tod hinaus zu geben. Die biblischen Texte geben dabei Hilfe und Orientierung. Denn Christen glauben, dass „Christus dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat durch das Evangelium“, so heißt es im 2.Brief an Timotheus. Es gilt, Worte zu finden, die über bloßes Gerede hinausgehen; Trost spürbar zu machen in Situationen, die als untröstlich empfunden werden, und Beistand zu leisten, der angenommen werden kann.


Das Evangelium macht Christen gewiss, «dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn». So beschreibt der Apostel Paulus christliche Hoffnung im Römerbrief.


Wir beantworten hier wichtige Fragen zum Thema Bestattung.

Bei uns ist jemand verstorben. Was soll ich jetzt tun?

Bei einem Todesfall ist der Arzt erster Ansprechpartner, um den Totenschein auszustellen. Das ist gesetzlich festgelegt. Es empfiehlt sich, dann Kontakt mit einem Bestattungsunternehmen Ihrer Wahl aufzunehmen. Dieses kümmert sich in Abstimmung mit Ihnen um alles, was nun auf Sie zukommt. Sie können gerne selbst Ihre Pfarrerin anrufen – sie freut sich darüber. Aber auch das kann Ihnen bei Bedarf der Bestatter abnehmen.

Was ist eine Aussegnung?

Traditionell wurde von dem Verstorbenen in dem Haus, in dem er gelebt hat, Abschied genommen. In vielen Dörfern gibt es diese Tradition der Aussegnung im Wohnhaus noch immer. Auch in Krankenhäusern und im Hospiz sind Aussegnungen möglich. Dabei handelt es sich um ein kurzes Abschiedsritual im kleinen Kreis der Familie und /oder Freunde und Nachbarn. Der Verstorbene soll nicht ohne Gebet und Segen aus dem häuslichen Umfeld gebracht werden. Zuständig dafür sind Ihre Pfarrerinnen.

Habe ich Gelegenheit, von dem Verstorbenen Abschied zu nehmen?

Immer mehr Friedhofsverwaltungen und Bestattungsunternehmen bieten Abschiedsräume an, in denen die Verstorbenen aufgebahrt werden. Dort können Angehörige ungestört bei ihren Verstorbenen sein und gegebenenfalls eine Totenwache halten – im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen.

Welche Bestattungsarten gibt es?

Sehr häufig sind heute Urnenbestattungen, dazu wird der Verstorbene in einem Krematorium eingeäschert (verbrannt). Oft ist dies verbunden mit dem Wunsch, die Angehörigen von aufwendiger Grabpflege zu entlasten. Die Urne kann dann in einem Urnengrab, in einer Urnengrabstätte, in einer Urnenwand, auf See oder einem Kolumbarium beigesetzt werden.

Doch auch die Erdbestattungen des Verstorbenen in einem Sarg wird ab und zu noch praktiziert. Anonyme Bestattungen werden leider auch immer wieder gewünscht, jedoch von uns aus theologischen Gründen abgelehnt.

Wer entscheidet, wie ein verstorbener Angehöriger bestattet wird?

Oft haben Menschen vor ihrem Tod mit ihren Angehörigen, Freunden oder ihrer Pfarrerin über ihre Wünsche für die Bestattung gesprochen. Manchmal ist die Bestattungsform auch im Testament festgelegt. Ist das nicht der Fall, entscheiden die nächsten Verwandten. Bei Sozialbestattungen entscheidet die Institution, die die Bestattung finanziert.

Welche kirchliche Trauerbegleitung kann ich erwarten?

Stirbt ein Gemeindemitglied, dann wird es evangelisch bestattet. Die Trauerfeiern finden in der Regel in den Trauer-hallen der Friedhöfe statt. Möglich sind Erdbestattungen oder Trauerfeiern mit Urnenbeisetzung. Findet die Trauerfeier mit dem Sarg statt, so erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt die Urnenbeisetzung im engsten Familienkreis.
Im Sterbefall kommen die Pfarrerinnen gerne zur Aussegnung zu Ihnen nach Hause, um gemeinsam zu beten und Abschied zu nehmen. Wichtig ist dabei, mit den Pfarrerinnen einen Termin für die Bestattung zu vereinbaren. Das können Sie selber tun, allerdings übernimmt diese Aufgabe mittlerweile der Bestatter. Danach besucht die Pfarrerin Sie, um Sie in Ihrer Trauer zu begleiten und um die Bestattung gemeinsam mit Ihnen vorzubereiten.

Im Sonntagsgottesdienst, der direkt auf die Bestattung folgt, beten wir für die Verstorbenen und für die Angehörigen. Dazu sind Sie herzlich in unsere Kirche eingeladen!
Im Gottesdienst am Ewigkeitssonntag, dem letzten Sonntag vor dem Ersten Advent, laden wir die Angehörigen all der Menschen ein, die im vergangenen Kirchenjahr in unserer Gemeinde verstorben sind. Wir nennen ihre Namen und entzünden jeweils eine Kerze. Auf diese Weise wollen wir einen Raum bieten, in dem Sie Ihre Trauer zeigen können.

Trauerspruch

Wenn Sie selbst einen Trauerspruch aussuchen wollen, finden sie hier Vorschläge: www.trauervers.de

Kann jemand, der nicht in der Kirche war, kirchlich beerdigt werden?

In der Regel ist das nicht möglich, da die Menschen sich bewusst von der kirchlichen Gemeinschaft getrennt haben. Eine Ausnahme kann aber sein, wenn jemand vor seinem Tod einen Kircheneintritt geplant hatte und nicht mehr dazu kam. Grundsätzlich liegen Ausnahmen im seelsorgerlichen Ermessen der zuständigen Pfarrerin! Angehörige, die Trost suchen, können sich jedoch immer an ihre zuständige Pfarrerin wenden.
Kann jemand, der sich das Leben genommen hat, kirchlich bestattet werden?
Ja, das ist kein Hinderungsgrund für eine kirchliche Bestattung.

Gibt es eine ökumenische Bestattung?

Eine Bestattung erfolgt in der eigenen Konfession. In Ausnahmefällen kann jedoch ein Amtsträger einer anderen Konfession an der Trauerfeier mitwirken oder diese in seltenen Fällen sogar übernehmen. Dies muss mit dem zuständigen Pfarrer oder der zuständigen Pfarrerin abgesprochen sein.

Können totgeborene Babys bestattet werden?

Ja, natürlich ist das möglich, zum Beispiel auf eigenen Gräberfeldern der Friedhöfe. Diese gibt es beispielsweise in Gelnhausen, Fulda, Hanau. Aber eine Bestattung Ihres Kindes ist auch auf unseren Friedhöfen in Hasselroth möglich. Ihre Klinikseelsorge oder das örtliche Pfarramt gibt dazu Auskunft. In Hessen gilt eine Bestattungspflicht ab einem Körpergewicht von 500 Gramm. Auf Wunsch der Eltern ist eine Einzelbestattung auch immer möglich.
Kann ich auf einem Friedhof meiner Wahl bestattet werden?
Das ist wird unterschiedlich gehandhabt und hängt von den örtlichen Friedhofsordnungen ab. Informationen gibt es bei der Friedhofsverwaltung Hasselroth (06055-886-00).

Kann ich mich auch im Wald bestatten lassen?

Ein solches Angebot gibt es hier im Friedwald in Gelnhausen-Hailer. Seit einige Jahren gibt es aber auch auf unseren Friedhöfen in Hasselroth ein ähnliches Angebot, das Rasen- oder Baumgrab. Dort werden die Urnen an Bäumen beigesetzt.

Was kostet eine Beerdigung?

Neben den Kosten für Sarg, Grab, Kränze und weiteren Leistungen eines Bestatters fallen außerdem Gebühren für die Nutzung der Friedhofskapelle und den Organisten an. Findet die Trauerfeier in einer unserer Kirchen statt, berechnen wir eine Nutzungsgebühr und ein Honorar für die Küsterin.

Muss bei einer Trauerfeier gesungen werden?

Die Trauerfeier ist quasi ein kleiner Gottesdienst und wird nach der in Kurhessen-Waldeck üblichen Agende abgehalten. Dort ist der Gemeindegesang explizit vorgesehen. Wir Pfarrerinnen machen die Erfahrung, dass Gesang hilfreich ist und Trauernde in Ihrem Schmerz Trost spendet. Natürlich können neben dem Gesang ein oder zwei Instrumentalstücke gespielt werden. Musik gibt Raum für Gedanken und Momente des Innehaltens.
Auf der Internetseite www.trauernetz.de der evangelischen Kirche finden trauernde Menschen tröstende Texte und die Möglichkeit, Gedenkseiten für Verstorbene zu erstellen.
Quelle: ekkw.de